Wir alle wünschen uns schnelle Lösungen. Und je nach Zeitgeist lautet sie
- Meditation
- Coaching
- Achtsamkeit
- Breathwork
- Journaling
- …
Und ich gehe mit vielen einig: Diese Dinge können dir helfen, glücklicher und resilienter und entspannter zu werden. Doch es ist ein Irrglaube, dein Glück und deinen Erfolg ausschliesslich mit einem der oben genannten Dinge zu erreichen. Hierzu ein interessantes Interview >>
Meditation bringt nichts zum Verschwinden...
Nehmen wir die Meditation.
Meditation kann dich entspannter machen. Nur schon weil du dir Zeit nimmst, dich hinzusetzen, zu atmen und nichts zu tun. Meditation kann dir helfen, vielleicht auch das eine oder andere zu erkennen.
Du erkennst vielleicht, dass du dir zu viel Verantwortung aufhalst. Oder du erkennst schädliche Verhaltensweisen von dir.
Jupidu! Somit alles gut?
Nein.
Zu entspannen ist gut. Etwas zu erkennen ist auch gut. Doch du musst auch in die Veränderung kommen.
Du kannst nicht nur sitzen und meditieren und erkennen, dass du dich nicht gut regulieren kannst. Und dann aufstehen und sagen: „Whoop! Jetzt kommt die Veränderung.“
Veränderung verlangt nach Handlung
Sondern jetzt kommt der echt anstrengende Part: Was machst du nun mit dieser Info?
- Du weisst nun, du hast ein Problem
- Das Problem beeinflusst dein Glücklichsein und stresst dich
Wenn du nichts änderst, ändert sich auch nichts.
Leider ist es nicht so, dass die fehlende Selbstregulation mit längerem Meditieren und Sitzen verschwinden. Auch häufigeres Meditieren bringt deine Fehlregulation nicht zum Verschwinden.
- Du musst tiefer graben und herausfinden, woher diese Fehlregulation kommen.
- Du musst geeignete Gegenmassnahmen ergreifen
Hier ist die Krux: Es kann sein, dass die getroffenen Massnahmen nicht greifen. Und du musst nach neuen Massnahmen suchen. Try & Error. Immer wieder, immer wieder. Bis du die geeigneten gefunden hast.
Die "anderen" = dein Spiegel
Wie du weisst, dass die geeigneten da sind?
Durch dein Umfeld.
Halt. Nicht deine Liebsten. Sondern durch ALLE um dich herum. Alle die dich „triggern“, alle die dir sagen, dass dein Verhalten XY für sie nicht stimmt.
Auch wenn dein erster Impuls ist, die Leute für doof, dumm, fies etc. zu halten: Dein Umfeld spiegelt dir, wie sehr du dich selber regulieren kannst. Dein Umfeld ist deine Testumgebung, wie gut du deine Skills entwickelt hast. Dein Umfeld zeigt dir, ob du mit und bei dir aufgeräumt hast.
Alle schönen Worte über Gelassenheit und Erleuchtung bringen dir nichts, wenn du dich durch andere Meinungen aus der Fassung bringen lässt. All die schönen Worte über „Alle sind eins“, „unendliche Liebe“ etc. bedeuten nichts, wenn du anderer Leute Meinung (auch über dich!) nicht stehen lassen kannst. All die schönen Worte bedeuten gar nichts, wenn du andere (von dir) überzeugen willst – und eingeschnappt bist, wenn sie sich nicht überzeugen lassen wollen.
Meditation – oder Breathwork, oder Coaching etc. – bringen nichts, wenn du nicht aus der Selbstreflexion in die Handlung kommst. Selbstreflexion ist wichtig. Doch sie braucht auch eine Handlung, damit sich etwas verändert.
Apropos Selbstreflexion: Übertreibe es nicht. Die Welt dreht sich nicht um dich. Du bist nicht der Bauchnabel der Welt. Nicht alle wollen immer wissen was dich gerade beschäftigt. Und nicht immer dreht es sich um dich. Relax. Und nimm wieder Anteil an den anderen.